Hanns Joosten, Berlin; Falk Wenzel, Halle

Preisträger Nicht fortgeführt: DEUBAU-Preis für junge Architektinnen und Architekten 2004

Auditorium Maximum der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Halle/Saale, Universitätsplatz 10

Hanns Joosten, Berlin; Falk Wenzel, Halle

Auditorium Maximum der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Halle/Saale, Universitätsplatz 10
Projekt
Auditorium Maximum der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Architekt
gernot schulz architektur, Köln
Bauherr
Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt

Der DEUBAU-Preis 2004 für junge Architektinnen und Architekten wurde vergeben für ein Projekt und eine städtebauliche Rahmensetzung: Auditorium Maximum der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Halle/Saale. Die Jury hob hervor: „Das neue Auditorium bildet den südlichen Abschluss des gegliederten Universitätsplatzes von Halle an der Saale. Harmonisch fügt es sich in das Ensemble historischer Solitärbauten ein, das aus dem historistischen Robertinum, dem spätklassizistischen Löwengebäude, den Blockrandbauten des Thomasianums und dem neuen Juridicum gebildet wird. Das diagonal gestaffelte Süd-Nord-Gefälle des Platzes wird durch eine große Rampen- und Treppenanlage strukturiert und terrassiert. Der Platz erhält sowohl den Charakter eines Campus als auch den eines urbanen Stadtraums. Als abschließender Teil der Randbebauung nehmen die Außenwände des Audimax mit den Süd- und Westfassaden die historischen Blockkanten der Umgebung auf. Die weißen Putzflächen des kantigen Volumens antworten auf die Materialität der Umgebung. Durch die großflächig verglaste Nordfassade erhält das Audimax zum Campus den Charakter eines baulichen Solitärs. Die mit der Topografie ansteigende Freitreppenanlage fließt durch die breite Fassade in das Gebäude. Hier wird der Innenraum des Hörsaalgebäudes im Prinzip durch ‚drei Wände‘ gegliedert, deren skulpturale Struktur und ausgehöhlter Querschnitt in den Aufweitungen Funktions- und Nebenräume und eine zweite Treppenerschließung
aufnimmt. Die Stützenfreiheit, die geschickte Grundrissführung der Sichtbetonwände, die Gestaltung der Decken lassen die Räume aneinander fließen und verleihen dem Inneren eine besondere Großzügigkeit.
Im Sinne eines ‚Low-Tech-Gebäudes‘ werden die Hörsäle seitlich und von oben belichtet und natürlich belüftet. Die Regelung erfolgt vom Pult des Vortragenden aus. Insgesamt ist die Entwurfsidee in städtebaulicher als auch funktionaler Sicht unmittelbar ablesbar und entspricht so dem Verständnis des Architekten: „Unsere Häuser erklären sich aus sich selbst, sie bedürfen keiner Interpretation – außer der des Nutzers beim täglichen Gebrauch.“

Preisträger

Nicht fortgeführt: DEUBAU-Preis für junge Architektinnen und Architekten 2004