Foto: Stefan Müller, Berlin

Preisträger Architekturpreis Ostwestfalen – Lippe 2017
Preisträger Architekturpreis Nordrhein-Westfalen 2018

Zwillingsprojekt Besucherzentrum Sparrenburg und Informationspunkt Parklandschaft Johannisberg

Bielefeld

Foto: Stefan Müller, Berlin

Zwillingsprojekt Besucherzentrum Sparrenburg und Informationspunkt Parklandschaft Johannisberg

Bielefeld
Projekt
Zwillingsprojekt Besucherzentrum Sparrenburg und Informationspunkt Parklandschaft Johannisberg
Architekt
Max Dudler, Berlin
Bauherr
Stadt Bielefeld, Immobilienservicebetrieb ISB

Juryurteil „Architekturpreis NRW 2018“

Das neue Besucherzentrum auf der historischen Sparrenburg gibt dem Ensemble der Festungsanlage eine neue Ordnung und übersetzt die Stilelemente der Burg in eine moderne Form. Das neue Torhaus wahrt eine angenehme Distanz zu den Überresten der Festungsanlage und wirkt fast wie eine Erweiterung der Burgmauer. Es gelingt ihm, die historische Substanz räumlich neu zu fassen.

Das ungewöhnliche, jedoch sehr passende Material Stampfbeton nimmt Farbe und Struktur des mittelalterlichen Mauerwerks auf und unterstreicht das Einfügen in die Burganlage. Selbstverständlich und unverwechselbar reihen sich die Erweiterungen als neue Glieder in den historischen Kontext ein und übersetzen die historische Architektursprache in eine zeitgemäße. Die herausragende und sorgfältig detaillierte Architekturqualität überzeugt die Jury.

Torhaus und Informationspunkt sprechen wohltuend in Materialität, Fassadengestaltung und räumlicher Ausformulierung die gleiche Architektursprache.

Juryurteil „Auszeichnung guter Bauten 2018“

Das Torgebäude der Sparrenburg ist ein Stück neuer Architektur von herausragender Qualität. Durch die Hinzufügung wird die räumliche Situation des Burghofes neu definiert.
Die genaue Setzung des nicht angebauten Baukörpers definiert den Zugang zur Burg im Zusammenhang mit den Resten des alten Torhauses neu. Gleichzeitig werden durch verschiedene Wegeverbindungen die Außenräume der Burg miteinander verbunden.
Der Hauptweg führt vorbei am sorgfältig detaillierten Besucherzentrum auf den Burghof, der durch den Neubau eine wohltuende Fassung erhält. Die Massivität des Gebäudes und die ungewöhnliche Materialität des teilweise farbig eingefärbten, die Farbtöne des Natursteinmauerwerks und der Gewände aufnehmenden Stampfbetons machen das Gebäude zu einem unverwechselbaren Bestandteil der Burganlage, die damit eine über ihre historische Bedeutung hinausgehende neue Qualität erhält.
Der Informationspunkt Johannisberg überzeugt nicht im gleichen Maße. In der Formgebung, der Materialität und Farbigkeit nimmt er die Sprache des Torbaus auf, ohne dessen besondere und herausragende Qualität zu erreichen. Auch wenn die räumlichen Verbindungen, die Gestaltung und Detaillierung sehr gut umgesetzt sind, so fehlt es hier doch an der Selbstverständlichkeit, die dem Torhaus in seiner Lage eigen ist. Die beabsichtigte Wirkung eines Ensembles tritt wegen der Entfernung und der unterschiedlichen räumlichen Situation nicht ein.
Trotzdem handelt es sich bei dem eingereichten „Zwillingsprojekt“ um eine Architektur, die in jedem Fall eine Auszeichnung verdient.

Preisträger

Architekturpreis Ostwestfalen – Lippe 2017 – Auszeichnungen

Preisträger

Architekturpreis Nordrhein-Westfalen 2018 – Auszeichnungen