Ein bestehendes Wohnhaus aus den 1920er-Jahren sollte im Eingangsbereich optimiert und im Norden mit großzügigen Wohnnutzungen erweitert werden. Beide Maßnahmen zusammen sollten zudem einen geschützten Außenbereich vor dem Haus ergeben. Im Entwurfsprozess wurde dem Bestandsgebäude gedanklich eine auf beiden Schmalseiten des Hauses überstehende Hülle übergestülpt. Diese definiert eine Eingangssituation als Außenraum und die eigentliche Erweiterung als Innenraum und bildet vielfältige Innen-, Außen- und Zwischenräume; komplexe und scheinbar einfache Räume wechseln sich ab. Im Dach faltet sich die Hülle in unregelmäßige Dreiecksgeometrien, die ein Spektrum von einem archetypischen Satteldach bis zu einem kubischen Baukörper aufspannen. Mit seinem erweiterten Volumen nimmt das Haus auf dem weitläufigen Gartengrundstück die Maßstäblichkeit der umgebenen Villen auf. Die geschuppte Struktur der Kupferblech-Fassade übersetzt die traditionelle Schindeldeckung der Nachbarbebauung in eine moderne Materialsprache.
www.meixner-schlueter-wendt.de
Beteiligte Fachplaner
Juryurteil
Diese Sanierung und Erweiterung einer historischen Villa am Hang in Königstein lässt sich nicht allein auf das Thema „Alt-Neu“ reduzieren. Durch das Hinzufügen von notwendigen Räumen und die gekonnte Sanierung des Bestandes entsteht am Hang eine skulpturale Gesamtform, die bis hin zur Aussicht ins Tal überzeugt. Der dabei gewählte Ansatz wird innen und außen konsequent umgesetzt. Die gebildeten Raumzonen und Raumfolgen überzeugen durch die sorgfältige Sanierung und das gekonnte Weiterbauen bis hin zu Materialwahl und Detailausbildung.